Geschichte
Die Mariahilfkirche Luzern –
eine bewegte und bewegende Geschichte
Anton Hänggi (1917-1994)
- Bischof von Basel (1967 - 1982) -
Artikel von der Stadtarchivarin Daniela Walker, erschienen im Anzeiger Luzern am 1. Dezember 2010
Zeugnis der Gegenreformation und
Denkmal von nationalem Rang
Demnächst wird die Mariahilfkirche, die sich im Besitz der Stadt befindet, nach umfangreichen Sanierungsarbeiten der Gebäudehülle neu eingeweiht. Wohl kein anderes öffentliches Gebäude in Luzern wurde so stark geprägt von historischen Wechselfällen und politischen Auseinandersetzungen wie der Mariahilf-Komplex.
Von 1676 bis 1684 hatten die Ursulinen in drei Etappen Pensionatsflügel, Kirche und Klosterflügel bauen lassen. Nach Hofkirche und Jesuitenkirche war der Mariahilf-Komplex ein weiteres Zeugnis für den Anspruch Luzerns, Zentrum der Gegenreformation in der Eidgenossenschaft zu sein, auch wenn das Verhältnis zum Luzerner Rat nicht immer ungetrübt war.
Markant thronte der Mariahilfkomplex am Musegghang, als er noch freigestellt war.
Bild: Stadtarchiv Luzern, F2a/Mariahilfschulhaus, Mariahilfkirche,
Postkartenverlag H. Diggelmann, Zürich
Frühe Mädchenbildung
Herz-Jesu Verehrung
Helvetischer Nationalpalast
Wechselnde Nutzungen
Verschiedene Versuche zur Wiederherstellung des Klosters und seiner Schule scheiterten. Die Neuinstallation der Ursulinen durch die konservative Stadtregierung 1843 bis 1847 blieb Intermezzo. 1807 bis 1821 waren das Priesterseminar und 1810 bis 1841 das Lehrerseminar im Mariahilf-Komplex untergebracht. 1863 gingen Klosteranlage sowie Schul- und Kirchenfonds der Ursulinen endgültig an die Einwohnergemeinde Luzerns über, welche die Gebäulichkeiten für die Zwecke von Schule, Verwaltung, Wohnen und neuerdings Kleinkindbetreuung (Campus-Krippe) zur Verfügung stellt.
Nur noch die Kirche des ehemaligen Klosters dient religiösen Zwecken. Verschiedene Konfessionen erhielten darin Gastrecht; von 1854 bis 1861 etwa fanden anglikanische Gottesdienste in der Mariahilfkirche statt. Vergeblich bemühten sich allerdings die Christkatholiken: Die Kantonsregierung verbot der Stadt – ganz im Zeichen des Kulturkampfes –, ihnen die Kirche für Gottesdienste zu überlassen. Mit einem Servitut sind dem Bischof von Basel und der Katholischen Kirchgemeinde Luzern die immerwährenden Nutzungsrechte für den römisch-katholischen Kultus eingeräumt. (…)
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Mariahilfkirche Luzern
Haus und Schule des Gebetes