SPIRITUALITÄT
Ökumene
Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
Johannes 17,21
- Evangelist -
Wir betrachten die Einheit der Christen nicht als eine Möglichkeit, die wir wählen können, sondern als einen dringenden Appell, dem wir folgen müssen. Spaltungen unter Christen in orthodoxe, römische, anglikanische, evangelische, christkatholische, pfingstliche, freikirchliche, in traditionelle und progressive, in Gruppen und Grüppchen stehen in krassem Widerspruch zum Willen Jesu, wie er ihn uns in seinen Abschiedsreden gleichsam testamentarisch hinterlassen hat.
Das Zweite Vatikanische Konzil sah die Wiederherstellung der Einheit aller Christen als eine seiner Hauptaufgaben an und erachtete das Streben nach einem reinen Leben gemäss dem Evangelium, die Bekehrung des Herzens und die Heiligkeit des Lebens – in Verbindung mit dem privaten und öffentlichen Gebet für die Einheit der Christen – als die Seele der ganzen ökumenischen Bewegung. (siehe Dekret über den Ökumenismus, Kap. II)
Der Heilige Geist ist dabei, in den Herzen vieler Christinnen und Christen den Glauben neu zu wecken und sie die Berufung wiederentdecken zu lassen, die sie mit der Taufe erhalten haben. Erfüllt von jenem Feuer der Liebe, das ein Geschenk des Heiligen Geistes ist, werden Menschen aus allen christlichen Kirchen und Gemeinschaften miteinander Zeugen der Liebe und der Hoffnung.
Wir wollen uns entschieden für die Einheit der Christen einsetzen, da wir glauben, dass die Trennung unter den Christen ein Haupthindernis für den Frieden in der Welt ist! Wenn wir nicht Frieden untereinander leben, verzögern wir den Frieden in der Welt. Dem Verein pro Mariahilfkirche Luzern war es von Anfang an ein großes Anliegen, dass sich alle christlichen Konfessionen in dieser katholischen Kirche willkommen fühlen. Als Zeichen unserer Sehnsucht nach Einheit und Wertschätzung aller Christen gegenüber, haben die zentralen Elemente aller Konfessionen in der Mariahilfkirche einen besonderen Platz: Ikonen, das Wort Gottes und das Allerheiligste Sakrament im Tabernakel zeugen alle von der realen Gegenwart Gottes.
Aus Liebe zu den evangelischen reformierten Kirchen, denen das Wort so wichtig und kostbar ist, befindet sich unterhalb des Amboss eine sehr grosse Heilige Schrift. Für die orthodoxen Geschwister haben wir drei grosse Ikonen im Altarraum aufgestellt: eine Christusikone, die Mutter Gottes von Vladimir (die sogn. Vladimirskaja) und eine Kreuz-Ikone. Die Christus- und die Marienikonen sind beide russisch-orthodox aus dem 19. Jahrhundert. Die Kreuz-Ikone hat unser langjähriger Freund und Restaurator Walter Furrer, extra für die Mariahilfkirche ‘geschrieben’. Wir erhalten immer wieder Rückmeldungen von orthodoxen Geschwistern, dass unsere Botschaft an sie angekommen ist! Wir verweigern uns der weiteren Spaltung der Christenheit! Auf unsere evangelisch reformierten Geschwister bezogen sagen wir: 500 Jahre Trennung sind genug!
Appell an die getrennten Christen
Angesichts der Wunden der Menschheit werden uns die Spaltungen unter den Christen unerträglich… Werden wir auf unserer Suche nach Versöhnung lernen, wie wir das Beste von uns selbst zur Verfügung stellen und das Beste von anderen aufnehmen können, in derselben Liebe füreinander, mit der Christus uns liebt?
Jesus Christus, wir danken dir dafür, dass die katholische Kirche die Kirche der Eucharistie ist, verwurzelt in deinen Worten ‘das ist mein Leib, das ist mein Blut’, dass sie Leben spendet aus deiner wunderbaren Gegenwart. Wir danken dir dafür, dass die evangelischen Kirchen die Kirchen des Wortes sind, die beständig die Kraft deines Evangeliums in Erinnerung rufen. Wir danken dir dafür, dass die orthodoxen Kirchen in ihrer Treue so oft in der Geschichte dahin geführt wurden, bis an die äussersten Grenzen der Liebe zu gehen. Christus, öffne uns alle, dass wir über uns selbst hinauswachsen und nicht länger die Versöhnung in dieser einzigartigen Gemeinschaft hinauszögern, die den Namen Kirche trägt, unersetzlicher Sauerteig im Teig der Menschheit. Amen.
verfasst von Mutter Teresa und
- indische Ordensschwester und Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe -
Frère Roger Schutz im Jahre 1976
- Gründer und erster Prior der ökumenischen Communauté de Taizé -
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Verein
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Mariahilfkirche Luzern
Haus und Schule des Gebetes